Rehabilitation für Kinder und Jugendliche mit Down-Syndrom

Rehabilitation für Kinder und Jugendliche mit Down-Syndrom

Mgr. Anita Hermanová

Stellvertretende Direktorin
Die intensive Rehabilitation gibt Kindern und Jugendlichen mit Down-Syndrom und ihren Eltern die Zeit und den Raum, sich auf ihre besonderen Bedürfnisse zu konzentrieren. Während in den ersten Lebensjahren die gesunde motorische und kognitive Entwicklung im Mittelpunkt der Rehabilitation steht, geht es bei Heranwachsenden um die Förderung ihrer Selbständigkeit. Gerade bei Kleinkindern kann eine frühe Rehabilitation die Lebensqualität dauerhaft verbessern und die soziale Integration in die Gesellschaft fördern. Es ist äußerst wichtig, ein motivierendes Umfeld zu schaffen, in dem Familien bei der Entwicklung der Persönlichkeit von Kindern mit Down-Syndrom von erfahrenen Fachleuten und den neuesten medizinischen Methoden unterstützt werden.

Ihr Weg mit uns

Unser multimodales Therapieverständnis beinhaltet die Förderung von Motorik und Bewegungsübungen, die Sensibilisierung der Körperwahrnehmung, die Schulung der Feinmotorik und der Kommunikation, Förderung des Sprachverständnisses und der Sprachausdrucksfähigkeit, die Beratung bei Fütterungsproblemen oder die Behandlung anderer spezifischer Probleme der Kinder mit

Down-Syndrom. Unsere Ziele für Ihr Kind:

  • Kräftigung des Bewegungsapparates
  • Erweiterung des motorischen Repertoires durch Förderung der Bewegungsfähigkeit
  • Osteopathie/Manuelle Therapie
  • Förderung der Kommunikationsfähigkeit und des Sprachverständnisses
  • Sprachtherapeutische Förderung im Gesichts- und Mundbereich (Kauen, Schlucken, Mundschluss, Zungemotorik)
  • Förderung der ganzheitlichen Persönlichkeitsentwicklung 
  • Schulung der Hand-Auge-Koordination, Feinmotorik
AXIS ist ein sicherer Ort, an dem Kinder die bestmögliche Unterstützung erhalten und entsprechend ihrer Persönlichkeit und ihres Potenzials geformt werden können. Unsere therapeutischen und medizinischen Verfahren zielen darauf ab, eine gleichberechtigte Beziehung zwischen dem Kind und dem Fachmann auf Augenhöhe zu schaffen, um gemeinsam individuell zugeschnittene und optimale Rehabilitationsstrategien zu entwickeln.
Die Anwendung von Korrekturanzügen in der Neurorehabilitation

Die Anwendung von Korrekturanzügen in der Neurorehabilitation

Dr. Bohdan Boiko

Neurologe, medizinischer Leiter

Methode der dynamischen propriozeptiven Korrektur

Auf der Grundlage unserer Erfahrung in der Neurorehabilitation sind wir bestrebt, die angewandten Methoden ständig zu verbessern, um die Qualität der Rehabilitationspflege zu steigern und für jeden Klienten die größtmöglichen positiven Ergebnisse zu erzielen.

Die Methode der dynamischen propriozeptiven Korrektur ist eine der grundlegenden Methoden, die wir in unserem AXIS-Konzept anwenden. Diese Methode basiert auf der Verwendung verschiedener korrigierender Ganzkörperanzüge, die wie eine dynamische Bandage wirken. Der Prototyp des Anzugs wurde in den 1970er Jahren unter dem Namen “Penguin Suit” geboren. Er wurde in der russischen Raumfahrtmedizin entwickelt und sollte Astronauten nach dem Weltraumflug vor Körper- und Hirnschäden schützen. Später wurde diese Technologie zur Grundlage für den therapeutischen Anzug, den wir auch bei der Betreuung von Patienten mit verschiedenen neuromotorischen Störungen einsetzen.

Der Korrekturanzug besteht aus einem System elastischer Elemente, die eine individuell anpassbare Bandage bilden, die den Körper stabilisiert, Bewegungen korrigiert und für jede ausgeführte Bewegung das erforderliche Maß und die Richtung des Widerstands erzeugt. Der Hauptzweck des Anzugs besteht darin, Kompression und Unterstützung zu bieten und die propriozeptive Stimulation zu erhöhen, so dass der Patient seinen Körper besser wahrnehmen und die Muskelfunktion verbessern kann. Der Anzug ist so konzipiert, dass er als dynamisches „Exoskelett” fungiert, da er die Bewegung durch einen externen Mechanismus unterstützt. 

Durch die Belastung der Antigravitationsmuskulatur bei der Durchführung ausgewählter Übungen in Korrekturanzügen kommt es zu einer relativen Normalisierung des afferenten Flusses aus dem Muskel-Gelenk-Apparat. Dies wiederum führt zur Aktivierung der für die Steuerung der motorischen Handlungen zuständigen zentralen Hirnstrukturen und schafft die Voraussetzungen für die Stimulation der Bildung nachgeschalteter Funktionssysteme des motorischen Zentrums.

Derzeit wird der Anzug in rund 1.000 Einrichtungen weltweit unter den Namen Adeli-Anzug, TheraSuit-Anzug, TheraTogs, Regent Suit, NeuroSuit u.a. verwendet. Der Korrekturanzug erhöht die Wirksamkeit neurophysiologischer Übungen, indem er die afferenten Impulse an das Gehirn des Patienten verstärkt; als eine Art weiche Stütze stabilisiert er die Haltung und korrigiert die Bewegungen des Patienten und hilft, pathologische Reflexe unter Kontrolle zu bringen.

Sowohl die energetische Angemessenheit der durch das Kraftsystem des Anzugs erzeugten Belastung als auch die optimale Wahl ihrer Vektorverteilung unter Berücksichtigung des motorischen Stereotyps, der durch die pathologischen Muskelsynergien des Patienten im Laufe seiner langjährigen Erkrankung entstanden ist, einschließlich der gewohnten Position der Gliedmaßen in horizontaler und vertikaler Körperhaltung, sind für den Behandlungsprozess von wesentlicher Bedeutung.

Aufgrund der langjährigen Erfahrung in der Arbeit mit verschiedenen Korrekturanzügen kann man sagen, dass jeder von ihnen seine eigenen Besonderheiten hat. Daher entscheiden wir uns in jedem Einzelfall für den einen oder anderen Korrekturanzug, um maximale Effizienz zu erreichen. Dabei versuchen wir, neue effektive Wege zur Verbesserung der bestehenden Korrekturanzüge zu finden und gleichzeitig unsere eigene Version des Korrekturanzugs zu entwickeln.

Beratung von Eltern mit Säuglingen und Kleinkindern mit neurologischen Risiken

Beratung von Eltern mit Säuglingen und Kleinkindern mit neurologischen Risiken

Ing. Jana Sabová

Stiftungsverwalterin, AXIS Stiftung

Die Geburt eines Kindes ist für die meisten von uns das schönste Ereignis im Familienleben. Aber nicht jedes Kind kommt gesund auf die Welt. Zwischen Besorgnis, Wünschen und Hoffnungen müssen die Eltern ihren Weg finden, die neue Situation zu bewältigen. Manche Babys kommen mit einer Behinderung oder krank zur Welt. Vielleicht sind Komplikationen während Schwangerschaft und Geburt oder angeborene Fehlbildungen die Ursache für Krankheiten oder eine Behinderung. So verschieden die Ursachen sein können, so unterschiedlich sind auch die möglichen Beeinträchtigungen des Kindes. Für Eltern ist dies nicht leicht zu verkraften.

Jedes frühgeborene Baby nimmt seine eigene persönliche Entwicklung, die nicht sicher vorherzusagen ist. Die Sorge der Eltern, ob ihr Kind ein motorisches Handicap (z.B. eine Cerebralparese) haben wird oder von den Altersgleichen in seinen kognitiven, das heißt, geistigen Fähigkeiten wesentlich abweichen wird, lässt sich im Einzelfall nur durch regelmäßige Verlaufskontrollen beantworten. Deshalb sollten alle Kinder mit Entwicklungsrisiko in den ersten beiden Lebensjahren in engen Abständen auch an intensiver Rehabilitation teilnehmen.

Durch die Möglichkeit die Beratungstelle im AXIS aufzusuchen, haben die Eltern eine große Chance, die Entwicklung des Kindes zu unterstützen durch die Art, wie sie den Alltag zu einem harmonischen Entwicklungserlebnis werden lassen. Nicht nur durch Empfehlungen und Ratschlägen des medizinischen Personals, sondern dient auch zum Schaffung eines Unterstützungsnetzes für die Familien.

Für viele Eltern ist es hilfreich, mit anderen Eltern in einer ähnlichen Situation zu sprechen, von ihren Erfahrungen zu hören und vielleicht auch schon etwas ältere Kinder mit ähnlicher Behinderung zu erleben. Zu sehen, wie einzigartig ein jedes Kind ist, eine Persönlichkeit mit eigenen Stärken und Schwächen, kann oftmals helfen, eigene Ängste zu vermindern und Zuversicht für die Zukunft zu entwickeln.

So auch die Eltern von Amalka, die nach der Geburt der Tochter eine unerwartete Nachricht bekam – etwas nicht in Ordnung ist. Die Diagnose lautete: obstruktiver 3-Kammer-Hydrozephalus und linksseitige Hemiparese. Es begann eine Reihe von Untersuchungen, eine Operation zum Einsetzen eines Shunts und viele weitere Nachuntersuchungen. Da die Eltern nicht warten wollten, begannen sie gleich nach optimalen Reha-Möglichkeiten zu suchen. Und so kam die kleine Amalka in die Obhut der Experten von AXIS Medical Center.

Entwickelt sich unser Kind ganz normal? Mit dieser Frage beschäftigen sich viele Eltern. Zu groß ist die Angst, ein Problem zu übersehen oder das Kind nicht rechtzeitig zu unterstützen. Und deshalb sind wir hier: Weil es wichtig für die Familien ist.

Mehr Infos: https://www.nadaciaaxis.sk/nasa-cinnost/projekty/

Klinische Logopädie in der Neurorehabilitation

Klinische Logopädie in der Neurorehabilitation

PaedDr.Adelaida Fábianová

Fachgarantin für die Abteilung klinischer Logopädie

Die klinische Logopädie spielt eine wichtige Rolle in der Neurorehabilitation. Mit einem ganzheitlichen Ansatz werden Kommunikations- und Sprachstörungen konsequent diagnostiziert und behandelt, die durch folgende Ursachen entstehen können.

  • Neurologische Erkrankungen oder Hirnschädigungen, zu denen eine große Gruppe von Patienten gehört: NCMP – Hirninfarkt, Schädel-Hirn-Trauma, Demenz, Morbus Parkinson, Sclerosis multiplex, ALS, Wachkoma und andere
  • Neuroentwicklungsstörungen, die die psychomotorische Entwicklung einschließlich der Kommunikationsfähigkeit und der Sprache bei Kindern erheblich beeinträchtigen. Symptome wie Beeinträchtigungen des Gedächtnisses, des Verständnisses, der phonologischen Unterscheidung von Lauten und Geräuschen, der Lese- und Schreibfähigkeit, eine erhöhte oder verminderte Sensibilität sowie soziale und emotionale Aspekte der Kommunikation sind von Bedeutung. Diese Symptome treten vor allem bei Kindern mit Autismus, ADHS, Dyspraxie, Legasthenie, DMO auf.
  • Genetische Störungen (Rett-Syndrom, Prader-Willy-Syndrom, Angelman-Syndrom, Down-Syndrom u.a.)
  • Myofunktionelle Störungen (falscher Druck der Zunge auf die Zähne beim Schlucken, Beugung der Muskelgruppen u.a.)
  • Onkologische Erkrankungen (Hirntumore u.a.)

Ein eigenes Kapitel ist:

  • Essstörungen im Sinne einer gestörten Nahrungsverarbeitung im Mund: unvollkommenes Kauen, Beißen, aus dem Mund fallende Nahrung, Verweigerung von Nahrung in einer anderen Konsistenz als feinem Püree oder Penetration bis hin zur Aspiration von Nahrung ist ein häufiges Symptom bei verschiedenen Grunderkrankungen. Angefangen bei Frühgeborenen, Kindern mit unklarer Diagnose, mit psychomotorischer Verzögerung, nach Schädel-Hirn-Traumata, plötzlichen Schlaganfällen…

Bei der logopädischen Behandlung gibt es keine Altersgrenze.

Besonders wichtig ist die logopädische Intervention im frühen Kindesalter. In dieser Zeit entwickeln sich die grundlegenden Sprech- und Sprachfähigkeiten, die einen wesentlichen Einfluss auf die späteren kommunikativen und kognitiven Fähigkeiten des Kindes haben. In der Arbeit mit Kindern konzentriert sich der Logopäde/die Logopädin vor allem auf:

  1. Beurteilung der Sprech- und Sprachentwicklung: Systematische Beurteilung der Sprech- und Sprachentwicklung von Kleinkindern. Diese Beurteilung kann die Beobachtung der Entwicklung der Phonologie (Sprachlaute), des Wortschatzes, der Grammatik und der Kommunikationsfähigkeit umfassen.
  2. Frühzeitiges Eingreifen: Durch frühzeitiges Eingreifen werden Probleme wirksam gelindert oder beseitigt, bevor pathologische Sprach- und Nahrungsaufnahme-Muster zum Automatismus werden.
  3. Fütterungstherapie: Training der richtigen Strategien beim Essen und Trinken
  4. Entwicklung phonologischer Fähigkeiten: Die Logopädin hilft den Kindern, phonologische Fähigkeiten zu entwickeln, die für die korrekte Erkennung und Produktion von Sprachlauten entscheidend sind, was wiederum ausschlaggebend für die spätere Entwicklung des Lesens und Schreibens ist.
  5. Familienbildung: Die Logopädin arbeitet mit der Familie des Kindes zusammen, um ihr Informationen und Strategien zur Unterstützung der Sprachentwicklung zu Hause zu vermitteln. Eltern und andere Familienmitglieder sind wichtige Partner im Prozess der Förderung der Kommunikationsfähigkeit des Kindes.
Wir verwenden die neuesten Techniken und Methoden in diagnostischen und therapeutischen Verfahren. Das logopädische Team verfügt über zahlreiche Zertifizierungen, die es für die Durchführung spezifischer Ansätze qualifizieren. Eine davon ist die Orofaziale und Intraorale Stimulation, deren Anwendung pathologische Muskelverspannungen im Gesichts- und Artikulationsbereich beseitigt und gleichzeitig deren korrekte Bewegung stimuliert.
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